Nervenschlacht gewonnen
1. Bezirksliga: TTV Bleicherode 9:7 SG Urbach
Es war bereits 22:31 Uhr, als Kapitän Martin Drick die Siegesfaust gen Himmel reckte. Gerade hatte er mit Doppelpartner Steffen Weber das jederzeit hochklassige und enorm spannende Entscheidungsdoppel gewonnen und war so endgültig zum Matchwinner avanciert.
Vorher stand ein Wechselbad der Gefühle. Auch bei den Eingangsdoppeln holten Weber/Drick ihren, allerdings schwer erkämpften Punkt. Es sollte jedoch der einzige bleiben, womit man dem Matchplan hinterher hinkte (1:2).
Das machte sich besonders bemerkbar, da man im oberen Paarkreuz klar schwächer als die Gäste aus dem Unstrut-Hainich-Kreis aufgestellt war. Was Klaus-Dieter Drick und Steffen Weber auch probierten, ihre Widersacher Michael Rutz und Christoph Meyer spielten einfach besser und gestatteten in den vier Partien gerade einmal einen Satzgewinn.
Glücklicherweise hatte man sonst eindeutige Vorteile.
Martin Drick musste allerdings schwer kämpfen. Der Bleicheröder Kapitän kam gegen Kevin Botzenhardt nicht richtig ins Blockspiel und verzweifelte an dessen weichen Topspins. Erst ab dem vierten Satz setzte sich die größere Klasse des TTV-Akteurs durch (11:1) und auch der fünfte Satz war deutlich (11:8).
Marcel Grünewald behielt gegen Alexander Stange die Nerven. Mit augeklügelter Taktik gestartet, lag der Riese schnell in 2:0 in Front, bevor der Urbacher sein Spiel erfolgreich umstellte. Im Entscheidungssatz blieb das Glück beim 11:9 auf der Bleicheröder Seite.
Einmal dort, durfte auch Ersatzmann Leo Koch profitieren. In einem Spiel mit zahllosen Aufs und Abs blieb am Ende der fünf Sätze als Quintessenz: Spielerisch ausbaufähig, aber Hauptsache gewonnen. Daniel Knospe kam zu einem kampflosen Sieg gegen Jürgen Stange, der sich nicht in der Lage sah, ausreichend Paroli bieten zu können.
Somit führte man nach der ersten Runde zwar 5:4, geriet durch die erwähnten Niederlagen im oberen Paarkreuz schnell wieder in Rückstand (5:6).
Also musste es die Mitte richten.
Hier kam Martin Drick gegen Alex Stange zu oft von seiner Linie ab (1:2), schaffte aber rechtzeitig ab dem vierten Satz den Turnaround (7,7).
Die wirklich positive Überraschung blieb Marcel Grünewald. Oft auf sein Noppenspiel reduziert, zeigte er gegen Botzenhardt auch feine und vor allem wohl durchdachte Angriffsaktionen. Das 3:1 war der berechtigte Lohn für eine herausragende Leistung.
Die darf man auch Daniel Knospe attestieren, allerdings blieb die Gegenwehr von Rüdiger Barke auch überschaubar (3,5,5). Parallel durfte sich Leo Koch noch drei Sätze gegen den offensichtlich durch Blitzheilung genesenen Jürgen Stange herum plagen, blieb gegen das lediglich auf Zerstörung ausgerichtete Spiel aber chancenlos.
Dennoch ging man mit der wichtigen Führung ins Entscheidungssdoppel, einen Punkt hatte man beim Stande von 8:7 bereits sicher.
Doch Weber/Drick wollten mehr. Gegen die überragenden Urbacher Rutz/Meyer startete man stark (6), verschenkte dann trotz hohen Niveaus zwei Durchgänge (-11,-9) und sah sich beim Stande von 4:6 im vierten Satz am Rande der Niederlage.
Doch dann lief plötzlich alles. Der Durchgang wurde noch gedreht (11:7), der Entscheidungssatz war sicherlich fast perfekt (11:4).
So stand am Ende einer langen Partie ein knapper Erfolg, der weiter die Chance lässt, die Saison auf dem Podium abzuschließen.
TTV: Martin Drick 3; Grünewald, Knospe je 2; Weber, Koch je 1; Klaus-Dieter Drick 0