Der Kapitän verlässt die Brücke
Trotz einer herausragenden Saison mit vielen Höhen und Rang Drei im Tableau musste man bei der Bleichröder Reserve vor dem letzten Spiel in Schlotheim in bedrückte Gesichter sehen. Schließlich stand eine Verabschiedung an.
Intern schon zuvor verkündet, wird Kapitän Martin Drick zukünftig seinen langjährigen Arbeitsort in Marburg nun auch am Wochenende zum Lebensmittelpunkt zu bestimmen.
Die Zeit war nun einfach reif. Zuletzt war der Stress einfach zu hoch. Zudem übergebe ich eine intakte Mannschaft, auch das war mir sehr wichtig“, fasst der 33jährige zusammen.
Dieser prägte seit seinem Wechsel aus dem heimischen Ellrich die letzten neun Jahr die Entwicklung des TTV entscheidend mit. War Spieler, Trainer, Vorstandsmitglied, Materialwart und eigentlich immer Kapitän.
Als solcher spielte er gern das Mädchen für alles, kümmerte sich um Termine, Verlegungen, Aufstellungen und so manches Mehr. Wie viel seiner Freizeit er dafür opferte bleibt geheim.
„Da kommen viele Stunden zusammen, aber ich möchte das gar nicht summieren, denn es hat mir eigentlich immer Spaß gemacht.“
Den hatte er vor allem in den letzten erfolgreichen Jahren. Immerhin stehen einige vordere Platzierungen in der 1. Bezirksliga, dazu sogar zwei Jahre Verbandsliga zu Buche.
Die Krönung war dabei sicher die Saison 2012/13, wo man in der zweithöchsten Thüringer Spielklasse sensationell Zweiter wurde.
Dass der Kapitän dabei auch als Spieler überzeugte, soll keine Randnotiz sein, seine emotionalen Auftritte sorgten des Öfteren für das Salz in der Tischtennis-Suppe.
Nun soll der Sport in den Hintergrund treten, die Freizeit anderweitig genutzt werden. Die noch verwaiste Brücke wird ein Anderer übernehmen, die Fußstapfen sicher nicht leicht zu füllen sein.
Doch in der heutigen digitalisierten Zeit wird der Kontakt nicht abreißen. Ganz sicher. Schließlich ist der Wahlhesse nicht aus der Welt, bleibt zudem Vorstand. Auch die Spielberechtigung bleibt in Bleicherode.
„Wenn wirklich Not am Mann sein sollte, würde ich sicher noch einmal sportlich aushelfen“, blickt der scheidende Kapitän voraus, „aber eigentlich ist die Trupp zu gut aufgestellt, als das dieser Falle eintreten könnte.“
So bleibt nur, viel Erfolg auf dem neuen Lebensabschnitt zu wünschen.
Und Danke zu sagen, für die tolle gemeinsame Zeit.