Spitzenreiter am Rande einer Niederlage

Thüringenliga:
TTV Bleicherode 7:9 Schott Jena III

Die Bleicheröder Löwentorhalle glich einem Tollhaus. Soeben hatten im Gleichschritt Tim Liebergesell (3:1 gegen Lukas Lautsch) und Hanjo Hagemeier (3:0 gegen Alex Mrowka) mit bärenstarken Auftritten das Team der Kalistädter gegen den ungeschlagenen Tabellenführer sensationell mit 7:5 in Front gebracht. Nur noch ein Zähler fehlte damit zum Remis, bei noch vier ausstehenden Partien.

Schon zu Beginn des Matches war man überraschend gut mit zwei Doppelsiegen gestartet. Und spätestens als Hanjo Hagemeier, Lennart Czosnyka und Michael Rutz recht deutliche Einzelsiege folgen lassen konnte, glaubte man an mehr als ein „passables Ergebnis“.

Die Jenaer waren definitiv nicht in Bestform, haderten zudem mit dem Zelluloid-Ball. Wir hingegen haben locker aufgespielt, schließlich hatten wir nichts zu verlieren“, fasst Kapitän Tim Liebergesell die erste Einzelrunde zusammen.

Die hätte sogar noch veredelt werden können. Doch ausgerechnet der Teamchef vergab eine noch bessere Ausgangssituation. In einem tollen Spiel hatte er den Spitzenmann der Gäste, Andrei Fiodarau, am Rande einer Niederlage, musste aber eine enorm bittere 10:12 Niederlage im Entscheidungssatz einstecken.
Noch näher am Sieg war sogar Leon Scholze. Gegen Gerd Wagner lag der 19jährige 2:0 vorn und hatte im 3. Abschnitt beim Stande von 10:8 zwei Matchbälle. Die ließ er liegen (11:13) und verlor schließlich in fünf Durchgängen.

Hatte den Sieg auf dem Schläger: Leon Scholze

Dennoch hatte man beim Stande von 7:5 alles in eigener Hand.
Die erste Chance auf das Remis hatte Lennart Czosnyka. Zwei Sätze lief gegen Rene Wolf alles nach Plan (11:5 und 11:9). Dann kam der Jenaer besser ins Spiel (11:2), bevor der vierte Abschnitt nichts für Herzschwache und an Hochspannung kaum zu überbieten war. Der Bleicheröder hatte bereits Matchball, musste sich aber noch 11:13 beugen, was ihm schließlich den Stecker für den Entscheidungssatz zog (4:11).

Im Anschluss mussten sowohl Michael Rutz (gegen Gerd Wagner), als auch Leon Scholze (gegen Armen Torosjan) über knappe 1:3 Niederlagen quittieren und brachten dabei das Kunststück fertig, dabei jeweils mehr Einzelpunkte als ihre Gegner zu erzielen (37:36 bzw. 39:36).

So führte der Tabellenführer plötzlich mit 8:7 und hatte nun das Momentum auf seiner Seite. So siegten Fiodarau/Torosjan recht deutlich gegen Tobias Liebergesell/Hanjo Hagemeier und brachten den Zittersieg für die Jenaer unter Dach und Fach.

„Wir sind natürlich jetzt erst einmal extrem enttäuscht. So nah vorm Punktgewinn zu sein und dann doch mit leeren Händen dazustehen, dass ist bitter. Aber mit etwas Abstand werden wir in ein paar Tagen sicher auch das Positive aus unserem Auftritt ziehen können“, so Tim Liebergesell direkt nach der Partie.

Die 55 Zuschauer waren in jedem Fall trotz der Niederlage zufrieden und spendeten auch lange nach der Partie Trost. In zwei Wochen, so der Tenor, will man gemeinsam gegen Greußen wieder in die Erfolgsspur einbiegen.

TTV: Hanjo Hagemeier 2,5; Lennart Czosnyka, Michael Rutz je 1,5; Tim Liebergesell 1; Tobias Liebergesell 0,5; Leon Scholze 0