Dem Favoriten ein Bein gestellt

2. Bezirksliga: Hydro Nordhausen III 5:9 TTV Bleicherode III

Mit gemischten Gefühlen war die Bleicheröder Dritte am Sonntagmorgen nach Nordhausen gefahren. Zum einen nagte der schlechte Saisonstart und vor allem das 2:9 gegen Ellrich am Selbstvertrauen, zum anderen musste man wieder einmal auf mehrere Spieler verzichten.
Als schließlich die Nordhäuser auch noch mit voller Kapelle auftraten, konnte einem angst und bange werden.

Dennoch wollte man sich möglichst teuer verkaufen und legte bei den Doppeln sofort vor.
Lediglich Vu Mai/Philipp Müller mussten eine Niederlage einstecken, Albrecht/Haustein und überraschenderweise auch Stephan Müller/Koch harmonierten hingegen prächtig und sorgten für einen positiven Start.

Zwar musste Uwe Albrecht im Anschluss das taktische Geschick von Eidam in drei Sätzen anerkennen, doch Andreas Haustein erkämpfte im Entscheidungssatz den Minimalvorsprung zurück.

Nun liefen die Kalistädter zur Höchstform auf.
Hoang Vu Mai zeigte gegen Schnabel eine abgeklärte Vorstellung (3:1) und Stephan Müller behielt in einem engen Match gegen Oemisch im fünften Satz eiserne Nerven (11:7). Als dann auch noch Leo Koch in einem wechselvollen Spiel gegen Spieß die Oberhand behielt, spürte man erstmals den Glauben an Zählbares.
„Spätestens mit dem Sieg von Leo war uns allen klar, dass die Nordhäuser auch nur mit Wasser kochen“, fasst Kapitän Lars Hirschfeld, der nach Urlaub erstmals zumindest an der Bande das Zepter schwang, zusammen, „ab diesem Zeitpunkt wussten wir, dass auch ein Sieg möglich ist.“

smueller

Beeindruckte in Nordhausen: Stephan Müller blieb ungeschlagen

Daran änderte auch das 1:3 von Philipp Müller gegen Rethfeldt nichts, denn trotz Trainingsrückstandes ist der Nordhäuser sicher auch höherklassig immer eine Option.
Mit der 6:3 Halbzeitführung im Rücken wollte man nun die Big Points setzen.

Doch erst einmal folgte eine Niederlage von Haustein, der gegen das kluge Spiel von Eidam zu selten mit seinen Offensivaktionen durchkam (7,9,8). Vielleicht wäre das Match sogar noch einmal gekippt, hätte parallel nicht Uwe Albrecht die Nerven behalten. Gegen Kallenberg lag er 1:2 zurück, holte sich den vierten Satz mit 11:9 und war schließlich auch im Entscheidungssatz der Glücklichere (12:10).

Hydro verkürzte mit dem 3:1 von Oemisch gegen Hoang Vu Mai noch einmal auf 5:7, dann schlug jedoch die große Stunde von Stephan „Mülli“ Müller.
Im ersten Abschnitt gegen Schnabel noch unterlegen (10:12), verblüffte der Bleicheröder anschließend mit einem fast fehlerfreien Spiel, Wahnsinnsbällen und seiner eigenwilligen Diagonaltechnik (8,8,7).
Damit war ein Remis sicher.
Doch man wollte mehr und das merkte man Philipp Müller an.
Der agierte gegen Spieß verbissen, fightete um jeden Punkt und krallte sich die ersten zwei Sätze jeweils in der Verlängerung (12,14). Der letzte Satz lief dann wie am Schnürchen (7).

Mit diesem aufgrund der Vorzeichen unerwartetem Erfolg durfte man den einzigen Abstiegsrang erst einmal verlassen. Kann sich der Nachwuchs auch in Zukunft derart aufdrängen, ist der Klassenerhalt durchaus realistisch.
TTV: Stephan Müller 2,5; Haustein, Albrecht, Koch alle 1,5; Vu Mai, Philipp Müller beide 1

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