Ein toller Samstag
Verbandsliga:
VfB Suhl 2:9 TTV Bleicherode
Gothaer SV 7:9 TTV Bleicherode
Wenn ein Spiel das Prädikat „dramatisch“ verdient hat, dann wohl die Verbandsliga-Partie der Bleicheröder in Gotha. Nach über vierstündigem Kampf, bei dem von 80 möglichen rekordverdächtige 72 Sätze ausgespielt werden mussten, jubelten zwar die Kalistädter über glückliche zwei Zähler. Doch selbst die Verlierer aus Gotha durften sich als Sieger fühlen, hatten sie dem zahlreichen fachkundigen Publikum doch alles geboten, was den Sport mit dem Zelluloidball so ausmacht.
Die Bleicheröder mussten vor dem Doppelspieltag einige Nackenschläge verdauen. Kurzfristig fielen mit Michael Rutz und Florian Heide wichtige Stützen gesundheitsbedingt aus. Steffen Weber sprang ein, sodass man beim Auftritt in Suhl nicht nur in voller Besetzung, sondern auch sehr erfolgreich war. Nach drei Doppelsiegen schwächelten zwar die Liebergesell-Brüder im ersten Einzel, dann jedoch zog man einsam seine Kreise. So endete die Pflichtaufgabe mit einem standesgemäßen 9:2.
In Gotha wehte dann von Anbeginn ein anderer Wind. Doch sowohl Chris Spiegelhauer/Tobias Liebergesell, als auch Jörg Schneegans/Steffen Weber behielten kühlen Kopf, holten sich Fünfsatzsiege, sodass man mit der psychologisch wichtigen Führung in die Einzel gehen konnte.
Wie wichtig dieser kleine Vorteil am Ende sein würde, zeigte sich im Verlauf der Partie, denn vier Paarkreuze lang hielt der Minimalvorteil.
Im oberen Paarkreuz führten die Einser beider Teams jeweils deutlich 2:0. Aus Bleicheröder Sicht ärgerlich spielte im Anschluss aber Tim Liebergesell zu passiv, sodass sich Sebastian Händly das Match doch noch krallte. Parallel spielte aber auch Tobias Liebergesell gegen Andreas Schulz plötzlich nahezu fehlerfrei auf und holte sich ein schon verloren geglaubtes Match.
In der Mitte holte sich Jörg Schneegans gegen Philipp Wagner den einzigen klaren Erfolg des Tages (3:0), doch Chris Spiegelhauer musste sich dem enorm sicheren Heiko Langner beugen.
Auch Unten wurden die Punkte geteilt. Zwar fightete Steffen Weber gegen Michael Schielke vorbildlich, musste sich im Entscheidungssatz aber 11:8 geschlagen geben. Markus Schirmer machte es bei seinem Viersatzsieg gegen Torsten Adlung besser und besorgte die knappe 5:4 Halbzeitführung.
Im Anschluss war Tim Liebergesell auch gegen Schulz in den entscheidenden Phasen nicht mutig genug (1:3), Bruder Tobias steigerte sich hingegen weiter und hielt Händly mit 3:1 auf Distanz.
Dann folgte die Vorentscheidung mit zwei verrückten Punkten.
Sowohl Jörg Schneegans (gegen Langner), als auch Chris Spiegelhauer (gegen Wagner) führten schnell 2:0, mussten aber ebenso im Gleichschritt den Ausgleich hinnehmen. Im jeweiligen Entscheidungssatz hatten dann die Bleicheröder dann aber wirder die besseren Antworten. Schneegans gewann 11:6, Spiegelhauer 11:8, was die 8:5 Führung bedeutete.
Damit hatte man ein Remis sicher, aber noch drei Möglichkeiten auf den Sieg.
Die erste Chance ließ Markus Schirmer liegen. Gegen Schielke fehlte die Konstanz (1:3). Auch Steffen Weber konnte seine Möglichkeiten nicht nutzen, unterlag Adlung mit 9:11 im Entscheidungssatz.
So mussten auch noch die Entscheidungsdoppel an die Tische. Und hier servierten Chris Spiegelhauer/Tobias Liebergesell und Sebastian Händly/Michael Schielke noch einmal einen sportlichen Leckerbissen, der keine Wünsche übrig ließ.
Die Gothaer gingen jeweils in Führung, die Gäste glichen jeweils aus.
Beim Stande von 5:3 für die Hausherren wurden im Entscheidungssatz die Seiten gewechselt, woraufhin Liebergesell/Spiegelhauer wieder besser standen und sogleich die Kontrolle übernahmen. Beim 10:8 hatte man Matchbälle, verwandelte den Zweiten und sorgte für ausgelassenen Jubel beim TTV-Tross.
Am Ende waren sich alle Anwesenden einig, ein tolles Match gespielt bzw. gesehen zu habe.
Mit den zwei Erfolgen beendete man die erfolgreiche Hinrunde. Nun kann man verschnaufen und muss auf die Ergebnisse der Leubinger schauen, die ebenfalls zwei Minuspunkte haben und sich mit vier hohen Siegen selbst noch die Herbstmeisterschaft sichern können.
TTV: Tobias Liebergesell 4,5; Schneegans 4; Spiegelhauer 3,5; Schirmer 2,5; Weber 2; Tim Liebergesell 1,5;