Nerven wie Drahtseile
2. Bezirksliga: TTV Bad Langensalza 6:8 TTV Bleicherode
Mit einem knappen Auswärtssieg in Bad Langensalza bleibt die TTV-Reserve in der Erfolgsspur. Zwar musste man in der Kurstadt die Hilfe von Glückgöttin Fortuna in Anspruch nehmen, bleibt in dieser Saison damit aber weiter ungeschlagen.
Bad Langensalza liegt den Kalistädtern nicht. Bei bisher drei Aufeinandertreffen ohne Sieg (2 Remis, 1 Niederlage) sprach Teamchef Steffen Weber vor dem Match schon von einem „Angstgegner“, ein Attribut was auch nach der Partie weiter Bestand hat.
Bis zum Stand von 2:2 war der Ausgang der Partie nicht vorhersehbar. Für die zwei Zähler sorgte die Kombination Lennart Czosnyka/Steffen Weber, die Ihre gemeinsame Bilanz auf 11:1 ausbauten, und Lennart Czosnyka mit einem hart erkämpften 3:1 gegen Peter Malso.
Nun wurde es hochdramatisch.
Daniel Knospe und Axel Körner lieferten sich ein intensives Noppen-Match. Immer wenn man dachte, ein Akteur könne sich absetzen, wurde man eines Besseren belehrt. So war das 11:9 im Entscheidungssatz für den Bleicheröder glücklich, stand aber zumindest als Lohn für die harte Arbeit.
Auch Jürgen Liebau hatte seine liebe Mühe mit der Vorhand-Noppe von Jens Barkowski, stellte sich nach verlorenem ersten Satz aber gut ein. Allerdings vergab der Bleicheröder Routinier im vierten Durchgang 3 Matchbälle, nun hätte die Partie kippen können. Tat sie glücklicherweise nicht, wenngleich das 13:11 ein echter Krimi war.
Da wollten Lannert Czosnyka und Tim Selle nicht nachstehen. Ein hochklassiges Match schien im fünften Durchgang zugunsten des Einheimischen zu laufen, der beim Seitenwechsel 5:3 führte. Im Anschluss straffte sich Lennart aber noch einmal, nutzte die jetzt zu hohe Passivität seines Gegenübers aus und gewann verdientermaßen mit 11:8.
Parallel musste Steffen Weber gegen Peter Malso nach starken Beginn (7,6) den Satzausgleich hinnehmen (-8,-9) und das Momentum lag nun eindeutig beim Kurstädter. Dem genügten jedoch 4 Matchbälle nicht zum Sieg, weswegen der TTV-Akteur unverhofft und nervenstark doch noch einmal auftrumpfen konnte und gleich seinen ersten Matchball zum 15:13 zu nutzen wusste.
„Vier Siege im Entscheidungssatz hintereinander, das hat sicher Seltenheitswert“, fasste der Teamchef dann auch treffend zusammen, „da kamen Kampfkraft, Nervenstärke und natürlich eine große Portion Glück zusammen.“
Die Gastgeber ließen sich aber trotz des 2:6 nicht entmutigen und holten sich nach der zweiten Runde den 4:6 Anschluss.
In der dritten Einzelrunde passierte nun jedoch nichts Ungewöhnliches mehr, alle Favoriten setzten sich mit 3:0 durch. Mit den Punkten von Lennart Czosnyka (8,4,10 gegen Körner) und Steffen Weber (2,7,3 gegen Barkowski) brachte man den hauchdünnen Auswärtssieg unter Dach und Fach.
„Bad Langensalza ist sehr unbequem zu bespielen, alle Akteure haben ein ganz eigenes Spielsystem, auf das man erst einmal eine Lösung finden muss. Umso glücklicher sind wir über die zwei Punkte, die wir sehr hart erkämpft haben“, fasst Steffen Weber zusammen.
Kuriose Randnotiz: Die Einheimischen nahmen den knappen Ausgang durchaus sportlich. In der Vorwoche hatten sie beim Gastspiel in Uder ihrerseits alle vier 5-Satz-Matches gewinnen können. Fortuna hatte also doch für Gerechtigkeit gesorgt.
Am kommenden Samstag geht es mit dem kleinen Kreisderby gegen Nordhausen II weiter. Zuschauer sind herzlich willkommen und können sich direkt im Anschluss (17 Uhr) auch noch auf das Thüringenliga-Spiel gegen das Spitzenteam aus Braunichswalde freuen.
TTV: Lennart Czosnyka 3,5; Steffen Weber 2,5; Jürgen Liebau und Daniel Knospe je 1