Überraschungssieg in der Landeshauptstadt

Überraschungssieg in der Landeshauptstadt

Damit hätte wohl niemand gerechnet. Die Bleicheröder Erste fährt ersatzgeschwächt zum Staffelfavoriten TTZ Sponeta Erfurt II und gewinnt völlig unerwartet mit 9:5 Punkten. Damit halten die Kalistädter den Anschluss an die obere Tabellenhälfte.

Zur Aufstellung:

Die Bleicheröder machten sich ohne große Aussichten auf Erfolg auf den Weg in die Landeshauptstadt. Vor allem weil man mit Chris Spiegelhauer und Tobias Liebergesell auf zwei wichtige Stammkräfte verzichten musste. Zudem hatte Marco Gluza vor Spielbeginn angekündigt, dass er verletzungsbedingt nicht seine volle Leistungsfähigkeit abrufen können wird. Für die beiden fehlenden Spieler rutschten Lennart Czosnyka und Lars Hirschfeld in das Team. Dem entsprechend mussten auch die Doppel umgestellt werden. Das Spitzendoppel wurde durch Hanjo Hagemeier und Tim Liebergesell besetzt. Marco Gluza bildete mit Ersatzmann Lars Hirschfeld das „Opferdoppel“. An Doppel drei setzte Kapitän Tim Liebergesell auf die eingespielte Doppelpaarung Michael Rutz/Lennart Czosnyka.

Die Erfurter schickten ihre Stammbesetzung ins Rennen. Im Vergleich zum Hinspiel mussten die Erfurter jedoch auf den langzeitverletzten Routinier Veit Kerber verzichten.

Glücklicher Spielverlauf für die Schneckenhengste

Die Eingangsdoppel verliefen dieses Mal weniger gut für die Bleicheröder. Marco Gluza und Lars Hirschfeld hatten gegen die Gebrüder Meierhof keine Chance und verloren klar (0:3). Lennart Czosnyka und Michael Rutz mussten derweil gegen Rohn und Anding eine bittere Niederlage einstecken. Gleich drei Mal verloren sie in der Satzverlängerung (1:3). Lediglich das Spitzendoppel bestehend aus Hanjo Hagemeier und Tim Liebergesell konnte gegen Suckert und Leu punkten. Somit gerieten die Südharzer mit 1:2 Punkten ins Hintertreffen. Was dann geschah hatte wohl keiner erwartet…

Während Marco Gluza gegen Kevin Meierhof aufgrund seiner Verletzung erwartungsgemäß das Nachsehen hatte (1:3), meldete sich Hanjo Hagemeier mit einer fulminanten Leistung aus seinem Formtief zurück. Mit 3:0 Sätzen fegte er förmlich seinen Gegner von der Platte.

Im mittleren Paarkreuz begann die Partie nervenaufreibend zu werden. Sowohl Tim Liebergesell als auch Michael Rutz setzten sich gegen Leu bzw. Suckert mit einer bärenstarken Leistung durch (jeweils 3:2). Dabei zeigte sich vor allem Michael Rutz in seiner Bestform.

Im unteren Paarkreuz musste sich Lars Hirschfeld der spielerischen Klasse von Anding geschlagen geben (0:3). Am Nachbartisch lieferte sich der Bleicheröder Youngster, Lennart Czosnyka, gegen Rohn eine packende Partie. Auch hier musste der fünfte Satz die Entscheidung herbeibringen. Am Ende agierte der Bleicheröder entschlossener und holte den fünften Punkt für sein Team (Zwischenstand 5:4).

Auch in der zweiten Einzelrunde konnte sich Marco Gluza gegen Nico Meierhof kaum wehren (0:3). Dafür stellte Hanjo Hagemeier am Nachbartisch seine Spielstärke unter Beweis. In einem äußerst knappen Match mit zahlreichen sehenswerten Ballwechseln behielt er gegen Kevin Meierhof die Oberhand (3:2). Damit hatten die Bleicheröder bis dahin alle vier Fünfsatzspiele für sich entscheiden können, doch es sollten nicht die Letzten bleiben.

Das mittlere Paarkreuz zeigte im Anschluss, dass es zu den Besten dieser Liga gehört. Michael Rutz gelang an diesem Tage fast alles. Auch gegen Jürgen Leu wusste der 33-jährige zu überzeugen und gewann – wer hätte es gedacht – im fünften Satz (3:2). Noch beim Jubel über das gewonnene Spiel konnte auch Tim Liebergesell seine Partie gegen Ralf Suckert für sich entscheiden. Auch wenn diese nicht im Entscheidungssatz beendet wurde, war der Spielverlauf denkbar knapp (3:1).

Der neue Zwischenstand lautete 8:5 und die Schneckenhengste waren sich spätestens jetzt im Klaren darüber, dass an diesem Tage auch ein Sieg gegen die so hochfavorisierten Erfurter möglich war. Alles was noch fehlte war ein Einzelerfolg im unteren Paarkreuz.

Lennart Czosnyka sollte diesen Job übernehmen und die starke Leistung der Kalistädter vergolden. Der 16-jährige begann gewohnt angriffslustig und sicherte sich den ersten Satz. Anschließend verlor er jedoch völlig den Faden und geriet rasch mit 1:2 in Rückstand. In der folgenden Satzpause schwor ihn der Teamchef noch einmal ein und gab ihm die notwendigen Tipps um sich in den Entscheidungssatz zu retten. Dieser verlief auf Augenhöhe. Am Ende jubelten abermals die Bleicheröder. Mit 13:11 Punkten entschied das Bleicheröder Eigengewächs nicht nur sein Match sondern auch die Begegnung und ließ sich hochzufrieden von seinen Teamkollegen feiern.

Mit 9:5 Punkten besiegten die Kalistädter die Gastgeber aus Erfurt – ein Ergebnis, womit vorher wohl niemand gerechnet hat. Die Bleicheröder hatten dabei Fortuna auf ihrer Seite und können mit dem Spielverlauf mehr als zufrieden sein. Ganze sechs Spiele wurden im fünften Satz entschieden, alle zu Gunsten des TTV Bleicherode.

Nach dem Sieg kommentierte der Kapitän: „Wir sind heute stellenweise über uns hinausgewachsen und hatten dabei das notwenige Glück zum Sieg. Ich bin sehr zufrieden mit der Mannschaftsleistung und bedanke mich bei Lars Hirschfeld, der die wenig verheißungsvolle Auswärtsfahrt mit auf sich genommen hat“. Bereuen wird er die Teilnahme sicherlich nicht, die Bleicheröder feierten anschließend ausgelassen den Sieg.

In der kommenden Woche stehen gleich zwei Heimspiele auf dem Spielplan. Am Samstag (11.03.) sind die Sportfreunde aus Tabarz zu Gast am Löwentor. Eine Begegnung die viel Spannung und schöne Spiele verspricht. Am darauf folgenden Sonntag (12.03.) begrüßt man mit den Altenburgern eine schier übermächtige Mannschaft in der heimischen Spielstätte. Ob eine ähnliche Sensation wie gegen Erfurt möglich ist, wird sich zeigen. Auf jeden Fall geht die, in der Rückrunde noch ungeschlagene, Bleicheröder Landesligamannschaft mit viel Selbstvertrauen in die Begegnungen und hofft auf zahlreiche Unterstützung von außen.

 

Punkteverteilung:

Hanjo Hagemeier, Tim Liebergesell beide 2,5; Michael Rutz, Lennart Czosnyka beide 2,0; Lars Hirschfeld, Marco Gluza beide 0,0

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